CDU Stadtverband Hennigsdorf

Bildung in Brandenburg

Aktionstag des Landesverbandes, Positionspapier der Landtagsfraktion

Nicht erst seit dem Rücktritt der Bildungsministerin Britta Ernst sind die Schulen und der Unterricht für unsere Kinder in Brandenburg eines der großen politischen Themen. Der Fachkräftemangel bringt uns insbesondere auch im Bildungssystem in Bedrängnis. Das betrifft sowohl Lehrkräfte an den Schulen, aber auch das pädagogische Personal in der Kinder- und Jugendhilfe wie die Erzieher in den Kitas oder Sozialarbeiter. Die besten Ideen zur Steigerung der Qualität in den Bildungseinrichtungen werden uns nicht weiterbringen, wenn wir kein Personal gewinnen können, welches diese Ideen umsetzt.

Dabei haben allein im vergangenen Jahr haben mehrere große Bildungsstudien wie der IQB-Bildungstrend oder die neue IGLU-Studie gezeigt, dass das Beherrschen von Grundfertigkeiten wie Lesen, Rechtschreibung oder Rechnen gerade bei den Jüngsten keine Selbstverständlichkeit und in den vergangenen Jahren sogar noch einmal zurückgegangen ist.
 
Deshalb braucht es in den kommenden Monaten und Jahren zielgerichtete, aber vor allem kreative, unkonventionelle und möglicherweise manchmal auch „unbequeme“ Lösungsansätze. Dabei muss die Absicherung des Regelunterrichts das zentrale Ziel sein. Schulleitungen, Lehrkräfte aber auch Räumlichkeiten an der Belastungsgrenze dürfen keinen Dauerzustand darstellen. Auch wenn nicht alle Ideen und Ansätze sofort und unmittelbar wirken werden und können, müssen wir doch mit der Umsetzung beginnen.

Daher haben wir zum einen mit dem Aktionstag "Schlaue Schulen für Brandenburg" am vergangenen Samstag im ganzen Land und den sozialen Netzwerken auf unsere Vorschläge und Positionen aufmerksam gemacht. Viele Mitglieder waren bei den Einschulungen in den Landkreisen mit Ständen vor Ort, haben den ABC-Schützen kleine Starterpakete mitgegeben und sind mit den Eltern ins Gespräch gekommen.
 
Zum anderen hat die CDU-Landtagsfraktion zuletzt auch ein umfassendes Bildungspapier mit unseren Zielen und Ideen präsentiert.
 
Im Folgenden einmal ein kurzer Überblick über wichtige Forderungen. Das gesamte Dokument finden Sie hier.
 
 
• Wie wir dem Lehrermangel entgegentreten wollen:
- Wir wollen Mentoring-Modelle prüfen lassen, nachdem Lehrkräfte interessierten Schülerinnen und Schülern einen vertieften, wenngleich altersgerechten Einblick in ihre pädagogische Arbeit und einen Ausblick auf den Weg für eine Lehrtätigkeit geben.
- Weiterentwicklung des Landlehrerstipendiums
- Prüfung von professionellem Headhunting
- Schaffung von Anreizen, um pensionierte Lehrkräfte zurückzugewinnen
 
• Schulleiter und Lehrkräfte sind zu oft mit Aufgaben beschäftigt, die wenig mit dem tatsächlichen Unterricht zu tun haben. Damit wieder mehr Zeit für die Leitung der Schule und den wichtigen Unterricht zur Verfügung stehen, braucht es Entlastung und Unterstützung durch zusätzliches Personal, beispielsweise durch Verwaltungsassistenzen an den Schulen.
 
• Sofern der andauernde Lehrermangel mit all diesen Maßnahmen nicht ausreichend bekämpft werden kann, werden wir auch eine Diskussion über die Unterrichtsverpflichtung der Lehrkräfte führen müssen. Vorstellbar wäre die befristete Einführung einer Brandenburg-Stunde. Lehrkräfte würden für einen bestimmten Zeitraum eine Wochenstunde mehr unterrichten und können entscheiden, ob sie die zusätzliche Arbeitszeit sofort vergütet bekommen oder später als Arbeitsausgleich weniger unterrichten. Allein damit könnte der Lehrkräftebedarf um 800 Vollzeitstellen reduziert werden.
 
• Fordern und fördern gehört für uns von Anfang an zusammen! Um früh Leistungsanreize zu setzen und den Leistungsstand nachvollziehbar zu messen, setzen wir uns für verbindliche Ziffernnoten ab Klasse 3 ein.

• Mit der „Lesen-Schreiben-Rechnen-Garantie“ wollen wir dafür sorgen, dass diese Grundlagen von allen Kindern bis zum Ende der vierten Klasse in dem Maße beherrscht werden, dass der weitere erfolgreiche Bildungsweg gesichert ist.
 
• Digitales und analoges Lernen müssen von Anfang an zusammengedacht werden. Die Lehrpläne und curricularen Vorgaben gilt es in sinnvollen Abständen an die digitale Realität anzupassen. Auch in der Lehreraus- und Fortbildung muss mehr Raum und Flexibilisierung für „Digitale Bildung“ geschaffen werden.